24.08.2023

Sicherheit in den Bergen – 5 Tipps für deine Wanderung

Es ist angenehm warm, die Luft klar und die Fernsicht an wolkenlosen Tagen großartig. Frühling, Spätsommer und auch noch Herbst sind ideal zum Wandern in den Bergen. Doch leider kommt es dabei auch immer wieder zu Unfällen. Rund 25 Prozent aller Bergunfälle passieren beim Wandern – meistens beim Abstieg durch Stolpern, Umknicken oder Stürzen. 5 Tipps, wie du sicher in den Bergen wanderst und leichtsinnige Unfälle vermeiden kannst:

1. Die passende Wandertour nehmen

Stimme deine Tour auf das Können und die Kondition alle Teilnehmer ab. Das solltest du bei der Auswahl der Wandertour außerdem berücksichtigen:

  • Wandert man als Gruppe, ist es wichtig, sich nach dem schwächsten Teilnehmer zu richten.
  • Informiere dich noch im Tal, ob es auf dem Weg bewirtschaftete Hütten gibt und ob sie geöffnet sind.
  • Gerade im Frühling und Herbst musst du zu größeren Touren rechtzeitig aufbrechen, damit du beim Abstieg nicht in die Dunkelheit kommst.
  • Kläre auch vorab, ob sich die Tour evlt. abkürzen lässt oder ob man mit der Gondel ins Tal zurückkommen könnte.
  • Im Frühling solltest du dich zusätzlich vergewissern, ob die ausgewählte Route bereits schneefrei ist.

2. Mut zum Umkehren – für mehr Sicherheit in den Bergen

Wie heißt es so schön: „Der Weg ist das Ziel“. Natürlich ist es ein tolles Gefühl, auf dem Gipfel zu stehen. Doch wenn man vorher merkt, dass die Kräfte schwinden, sollte man bewusst umkehren.

Besonders wenn du mit Kindern und älteren Menschen unterwegs bist. Dazu gehören natürlich auch ausreichend Ruhepausen mit Snacks.

3. Die richtige Wander-Ausrüstung auswählen

Feste Schuhe mit einem guten Profil gehören dazu. Wenn es alpiner wird, am besten Wanderstiefel, die bis über den Knöchel reichen. Packe auf alle Fälle ausreichend Wasser und Proviant ein. So kannst du Unterzucker vermeiden.

Vorsicht beim vermeintlich klaren Gebirgsbach! Denn obwohl das Wasser sauber aussieht, kann es mit Bakterien verunreinigt sein.

Auch eine Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor sowie ein Regen- und Kälteschutz dürfen nicht fehlen. Außerdem solltest du an ein kleines Erste-Hilfe-Set denken, um Blasen oder Schürfwunden behandeln zu können. Auch wenn man in den Bergen nicht überall Empfang hat, empfiehlt es sich, für den Notfall ein Handy mitzunehmen.

Sicher in den Bergen
Sonnenuntergang an der berühmten Nordwand der Drei Zinnen in Südtirol

4. Bei Gewitter in den Bergen richtig verhalten

Informiere dich vor der Tour unbedingt über das Wetter. Beim Deutschen Alpenverein (DAV) gibt es sowohl online als auch telefonisch eine detaillierte Auskunft zu den einzelnen Bergregionen.

Wenn du von schlechtem Wetter oder einem Gewitter überrascht wirst, versuche schnellstmöglich Schutz in einer Hütte (am besten mit Blitzableiter) zu finden. So ein Gewitter in den Bergen ist zwar ein grandioses Naturschauspiel, aber für Wanderer und Bergsteiger lebensgefährlich.

Nicht immer bleibt genügend Zeit für den Rückzug in eine schützende Hütte – denn zwischen den ersten Anzeichen und den ersten Blitzen liegen oft nur wenige Minuten.

So schützt du dich richtig beim Gewitter in den Bergen:

  • Auf isolierender Unterlage (Rucksack oder Kletterseil) in die Hocke gehen, aber nicht flach hin legen.
  • Den Gipfel und exponierte Stellen sofort verlassen.
  • Metallene Gegenstände (z.B. Wanderstöcke oder Steigeisen) beiseitelegen.
  • In großen Höhlen Schutz suchen (kleinere Felsspalten können zur Falle werden, da bei einem Einschlag der Strom über den Wanderer durch die Spalte geleitet werden könnte).
  • Genügend Abstand von Weidezäunen und Wasserläufen halten.
  • Wenn möglich Klettersteig verlassen und Kontakt zum Stahlseil meiden. Mitten in der Felswand sollte man sich jedoch nicht aushaken, das ist zu gefährlich.
  • Wenn man in der Gruppe unterwegs ist, genügend Abstand untereinander halten.
  • Auf keinen Fall unter einen Baum stellen!

5. Erste Hilfe in den Bergen

Das Wichtigste ist, dass du ruhig bleibst und versuchst, dir zunächst einen Überblick zu verschaffen.
Alle wichtigen Notrufnummern findest du hier als PDF zum Download im Überblick. 

Checkliste Notrufnummern in den Alpen - Reiseblog ERGO Reiseversicherung
Übersicht Notrufnummern in den Alpen

Wenn du per Handy Hilfe holen kannst, solltest du der Rettungsstelle folgende Informationen geben:

  • Was ist passiert?
  • Wo ist das Unglück passiert?
  • Wie viele Verletzte gibt es?
  • Wie ist der Zustand der verletzten Personen?

Im Anschluss solltest du das Handy für die leichtere Ortung eingeschaltet lassen. Und möglichst nicht telefonieren, um für Rückfragen erreichbar zu sein. Falls du in einem Funkloch bist, hilft es manchmal, das Handy aus- und wieder einzuschalten und noch vor PIN-Eingabe die Notruffunktion zu wählen.


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